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Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster: Klinik für Psychiatrie erhält neue Räume

Neumünster. Der „sechste Stock“ ist in Neumünster ein Begriff und am 14. April endet seine über 40-jährige Geschichte: Die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Friedrich-Ebert-Krankenhaus zieht dann in das neue Bettenhaus im Neubau um. Ein Leuchtturmprojekt soll der neue Garten werden.

Gut 27 Millionen Euro kostet das neue FEK-Bettenhaus G im zweiten Bauabschnitt, der voraussichtlich Ende 2024 komplett in Betrieb genommen werden soll. Die Bereiche im Erdgeschoss sind nach Angaben des Technischen Leiters im FEK, Matthias von Appen, bezugsfertig. Das Land habe einem vorzeitigen Umzug zugestimmt und fördert die zusätzlichen Kosten von 350   000 Euro zu 80 Prozent. Laut Geschäftsführerin Kerstin Ganskopf musste eine komplizierte neue Zuwegung geschaffen werden.

2700 Quadratmeter stehen der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Neubau zur Verfügung. Der gesamte Bereich – dazu gehören die ehemalige Akutstation 64 sowie die Stationen 61 und 51 – erhalten nach Klinikangaben eine neue Struktur, neues Flair sowie eine die Autonomie der Patienten fördernde Atmosphäre. Chefarzt Rolf Drewes betonte bei der Vorstellung: „Der räumliche Eindruck ist viel größer. Psychiatrie lebt von Begegnung.“ Der Wohncharakter und die Lebensqualität seien deutlich förderlicher als die bisherige gefühlte „Gefängnistherapie“ im beengten sechsten Stock.

Insgesamt 68 Betten – und damit vier mehr als bisher – stehen zur Verfügung. „Die Patienten seien ausschließlich in Zweibett-Zimmern untergebracht“, hob Pressesprecherin Maren von Dollen hervor. Zudem gebe es mehr Einzelzimmer für Akut- und Krisensituationen. Es gibt deutlich größere Gemeinschaftsräume, im Speisesaal gibt ist eine Einbauküche. Wenn die Witterung es bald erlaubt, soll auch die Gestaltung des Gartenbereichs beginnen, der über eine Tür vom Speisesaal aus zu erreichen sein wird.

Dieser „kleiner Leuchtturm“ liegt Arno Jahner, FEK-Aufsichtsrat, besonders am Herzen – ein Bereich der offenen Psychiatrie, der aber eingezäunt sein wird. Über den Förderverein sind 6000 Euro an Spenden für die Gestaltung eingegangen. Unter anderem sollen nach Angaben von Psychologin Birte Ernst Terrassen, Sitzecken und Hochbeete entstehen, aber auch eine Tischtennisplatte aufgestellt werden. Der Garten gestalte auch den Klinikablauf einfacher.

Denn laut Axel Gehrke von der Pflegeleitung haben Patienten pro Tag den Anspruch auf eine Stunde im Freien. „Das gestaltete sich aus dem sechsten Stock immer etwas schwieriger“, so Gehrke. Mit 700 Quadratmetern wird auch der therapeutische Bereich deutlich größer als im bisherigen sechsten Stock. In einer Station ist auch ein Sportraum vorgesehen.

In der psychiatrischen Klinik arbeiten unter anderem 14 Ärztinnen und Ärzte, 47 Mitarbeitende im Pflegebereich und Psycho- sowie Ergotherapeuten und Sozialpädagoginnen. Vor dem Start der Klinik vor mehr als 40 Jahren wurden Patienten und Patientinnen aus Neumünster in Heiligenhafen medizinisch betreut. Daran erinnerte Arno Jahner während der Vorstellung der neuen Räume auch kurz.

2700  Quadratmeter Fläche sollen den Patienten zukünftig mehr Autonomie ermöglichen.

Quellenangabe: Holsteiner Zeitung vom 10.04.2021, Seite 34

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